14. Juli 11: „Werbung ohne Gewissen?“

Gespräch über ethische Fragen in Bezug auf die Präsentation von Produkten und Marken durch die Medien

Werbung ist von ihrem Wesen her bereits mehr als die Abbildung eines Angebotes für eine Nachfrage. Sie erzeugt Bedürfnisse, befriedigt Wünsche, weckt Fantasien. Sie verfügt über ihre eigene Symbolik, über eine eigene Kultur und nicht zuletzt ist sie der Geschäftsinhalt einer mächtigen Branche.

Bereits Niklas Luhmann stellte für die Werbung fest, es sei ihr Prinzip, uns zu belügen.
Wir erwarten von der Werbung nicht die Wahrheit. Wir wissen, dass geschönt und übertrieben wird und dass es letztlich um eine Konsumentscheidung geht. Wenn wir also wissen, dass uns die Werbung ihrem Wesen nach die Unwahrheit präsentiert,

  • was genau wäre dann noch das Gewissenhafte der Werbung?
  • Kann es so etwas überhaupt geben?
  • Ist es nicht zu kurz gedacht, im Zirkel aus Produzent, Konsument und Werbendem gerade letzterem den schwarzen Peter der Verantwortung zuzuschieben?
  • Oder dürfen Verbraucher von der Werbebranche und ihren einzelnen Akteuren moralisches Bewusstsein und Handeln erwarten?

Theresa Züger M.A. studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der Universität zu Köln. Während ihrem Studium sammelte sie selbst berufliche Erfahrungen in einer Werbeagentur. Ihre Magisterarbeit schrieb Sie zu dem Thema „Internetethik und Internet Governance“. Heute promoviert sie im Fach  Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.

An eine kurze Einführung ins Thema durch Frau Züger schließt sich, wie gewohnt, der Gedankenaustausch bei einem Glas Wein an.

19:30 – 21:30 Uhr (Einlass von 19:00 – 19:30 Uhr)

16. Juni 11: „Organisierte Moral“ – über Compliance Management

Ein Gespräch mit Holger Potthoff

Unternehmer und Unternehmen haben zahlreiche Regeln und Gesetze einzuhalten. Größere Unternehmen haften dabei für das Verhalten ihrer Mitarbeiter. Korruption, Umweltverschmutzung, Ausbeutung von Mitarbeitern, Kinderarbeit bei Lieferanten, Untreue, usw. … Die Reihe der Skandale scheint kein Ende zu nehmen. Betroffene Unternehmen werden hierfür gerichtlich belangt und verlieren ihren guten Ruf.

Durch Einrichtung von Compliance Management Systemen bemühen Unternehmen sich, ihre Mitarbeiter zu regeltreuem Verhalten anzuhalten. Compliance Manager nehmen Einfluss auf das Verhalten von Führungskräften und Mitarbeitern, z.B. durch Ethikschulungen, durch Sensibilisierungsmaßnahmen für geltende Regeln und durch ein umfassendes Kontrollsystem.

  • Wie sieht das in der Praxis aus?
  • Wie verhindern moderne Unternehmen Regelverstöße?
  • Wie kontrollieren sie ihre Mitarbeiter?
  • Und welches Maß der Kontrolle ist hier sinnvoll?

Dies sind einige der Fragen, über die wir an diesem Salonabend ins Gespräch kommen werden.

Holger Potthoff , Jahrgang 1966,  Diplom-Betriebswirt und Jurist, ist seit 2005 bei der Deutschen Post DHL tätig, zuletzt als Senior Expert im Bereich MAIL.

Nach einem Überblick über Wesen und Geschichte des Compliance-Managements, dessen Wurzeln bis in die Antike reichen, berichtet er zu Beginn des Salonabends aus seiner eigenen Praxis als Compliance Manager Service Delivery vor allem in der IT.

19:30 – 21:30 Uhr (Einlass von 19:00 – 19:30 Uhr)

19. Mai 11: „Sexualität und Freiheit – (k)ein Problem?“

Gespräch mit der Philosophin Eva Bockenheimer

Wir sind heute gewohnt, Sexualität und Fortpflanzung voneinander zu trennen. Leicht verfügbare und effektive Verhütungsmittel ermöglichen uns, in Beziehungen der Sexualität einen hohen Stellenwert zuzusprechen, ohne dass damit die (folgenreiche) Zeugung von Kindern verbunden ist. Das hat zu mehr Leichtigkeit und Freiheit in den sexuellen Beziehungen geführt und die Gleichberechtigung der Geschlechter maßgeblich befördert. Wie sieht es aber mit der Freiheit in der Sexualität und in den Beziehungen der Geschlechter aus, wenn sich ein Paar Kinder wünscht? Studien belegen, dass sich mit der ersten Schwangerschaft in Beziehungen nach wie vor die traditionelle geschlechtsspezifische Arbeitsteilung einschleicht, wonach Frauen vornehmlich für die Kontinuität in der Familienarbeit, Männer dagegen für die kontinuierliche Finanzierung der Familie zuständig sind.

  • Wie kommt das?
  • Ist das überhaupt ein Problem?
  • Wie verhalten sich gesellschaftliche Arbeitsteilung und geschlechtsspezifische Arbeitsteilung zueinander?
  • Und was hat das alles mit Freiheit zu tun?

Die Philosophin Eva Bockenheimer vom Kölner Philosophie-Verein Club-Dialektik e.V. wird an diesem Abend einige Ergebnisse ihrer Doktorarbeit zu Hegels Familien- und Geschlechtertheorie vorstellen. Der Philosoph G.W.F. Hegel (1770-1831) hatte den Anspruch, zu bestimmen, wie ein vernünftiges Verhältnis der Menschen zu ihrer Sexualität gedacht werden kann, das auch ein freies Verhältnis zwischen den Geschlechtern ermöglicht. Hegels Problemstellung sowie sein Lösungsansatz kann uns als Anregung dienen, über heutige Familien- und Geschlechterverhältnisse und ihre  ökonomischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen nachzudenken.

19:30 – 21:30 Uhr (Einlass von 19:00 – 19:30 Uhr)

Dieser Termin ist schon vorbei.

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14. April 11: „Seelenarbeit“ – Von der Tätigkeit des Lesens

ausgebucht

Gespräch über das Lesen von Belletristik mit Dipl.-Psych. Gerda Reiff

Wenn wir von „Arbeit“ sprechen, dann verbinden wir damit meistens eine Tätigkeit, mit der wir unseren Lebensunterhalt verdienen. Wir denken an Ziele, die erreicht werden müssen, an die Zusammenarbeit mit Kollegen/-innen und an durchstrukturierte Prozesse. Lesen – außer der Lektüre von Fachliteratur, Memos und Emails – hat seinen Platz in der „Freizeit“ und dient der Entspannung.

Gerda Reiff stellt an diesem Abend die Ergebnisse einer eigenen psychologischen Untersuchung vor, die davon handelt, was Menschen wie du und ich beim Lesen von Belletristik tun. Sie befragte Leserinnen und Leser, die das gleiche Buch immer wieder zur Hand nahmen und sich nicht scheuten, auch „dicke Wälzer“ mehrmals durchzuarbeiten. Dabei leisten sie kreative Seelenarbeit, um komplexe Lebensprobleme zu bewältigen. Wie das vor sich geht, welche Art von Wachstum dabei heraus kommt, und ob wir selbst auch arbeitende Leser/-innen sind, darüber wollen wir in diesem Salon sprechen.

19:30 – 21:30 Uhr (Einlass von 19:00 – 19:30 Uhr)

Diese Veranstaltung ist bereits ausgebucht

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17. März 11: Schriftsteller – eine berufliche Alternative?

ausgebucht

Wenn der Job langweilt, die Kollegen nerven, der Stress überhandnimmt – dann beginnt mancher, von einer beruflichen Alternative zu träumen. Das Leben eines Schriftstellers erscheint vielen besonders reizvoll. Nicht länger bestimmen genau umrissene Arbeitsaufträge und enge Termine den Tagesablauf, sondern Inspiration, Kreativität und Freiheit. Schreiben kann man im Lieblingscafé oder auf der Terrasse und nach dem ersten oder zweiten Bestseller auch im Ferienhaus in Spanien.

Nur leider: Die Realität sieht ein ganz klein wenig anders aus. In wenigen Berufen sind Eigenschaften wie Disziplin, Durchhaltevermögen, Selbstmotivation und Genügsamkeit so wichtig wie in dem des Schriftstellers.

Die promovierte Germanistin Isa Schikorsky begleitet seit vielen Jahren in Seminaren und Beratungen angehende Schriftsteller und Schriftstellerinnen auf ihrem Weg zum ersten Buch (oder auch zu weiteren Büchern). Als Dozentin für kreatives Schreiben, als Lektorin und Verfasserin von Krimis und Sachbüchern ist sie mit den Chancen und Risiken dieses Berufs bestens vertraut.

Im Kölner Salon gibt sie Tipps für den Einstieg in den literarischen Markt und zeigt alternative Publikationsmöglichkeiten auf.

Wie immer folgt einer fundierten Einführung ins Thema das anregende und angeregte Salongespräch bei einem Glas Wein.

19:30 – 21:30 Uhr (Einlass von 19:00 – 19:30 Uhr)

Diese Veranstaltung ist bereits ausgebucht.

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24. Feb. 11: „Bin ich Arbeit?“

Mit H.-Georg Lützenkirchen und Gregor Leschig

Eine sinnvolle, kreative, sichere und auch gut bezahlte Arbeit zu haben, ist ein Ideal unserer Zeit. Viele Menschen schöpfen ihr Selbstvertrauen und ihre Identität aus einem gelingenden Arbeitsprozess. Es wird trotz sinkender Arbeitslosenzahlen aber immer deutlicher, dass künftig nicht mehr alle Menschen in unserem Land von bezahlter Erwerbsarbeit leben können. Keine Arbeit zu haben aber bedeutet schnell, sich Existenzängsten zu stellen, was sich wiederum lähmend auf die Kreativität und den Einfallsreichtum von Menschen und Gemeinschaften auswirkt. Wie kann sich unsere Arbeitswelt künftig verändern?

Der Politologe und Autor H.-Georg Lützenkirchen arbeitet gemeinsam mit dem Regisseur und Kulturmanager Gregor Leschig am Projekt: „Bin ich Arbeit?“. Dabei handelt es sich um ein Qualifizierungsprojekt für arbeitslose Schauspieler/-innen, die sich mit ihren künstlerischen Haltungen und Methoden dem Thema widmen. Sie suchen nach Antworten auf die Fragen: „Welche Einflussmöglichkeiten haben wir als Arbeitende oder Nicht-Arbeitende auf die Gestaltung des Arbeitsmarktes? Was ist das überhaupt, der Arbeitsmarkt? Wen interessieren unsere persönlichen Erfahrungen, Hoffnungen, Befürchtungen? Wer fragt nach unseren Vorstellungen, wie der Arbeitsmarkt sinnvoll zu gestalten ist?“

Zu Beginn unseres Salons werden H.-Georg Lützenkirchen und Gregor Leschig über dieses Projekt und ihre Erfahrungen damit berichten. Anschließend werden wir miteinander über das Verlangen, den Sinn und die Zukunft von Arbeit in unserem Leben sprechen.

19:30 – 21:30 Uhr (Einlass von 19:00 – 19:30 Uhr)

Persönliche Anmeldung erforderlich

Es können maximal 15 Personen am Salonabend teilnehmen.

Die Teilnahme ist kostenlos.

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20. Jan. 11: Familie als Unternehmer/in

Gespräch über Familienunternehmen mit Wolter Classen, proNachfolge, Essen

  • Wie prägen Familien ihr Unternehmen?
  • Was machen sie anders?
  • Welchen Einfluss haben Unternehmerfamilien auf die Unternehmenskultur?
  • Wie gehen die Menschen im Familienunternehmen miteinander um?
  • Und welche Auswirkungen hat umgekehrt das Unternehmertum auf die Familie?

Eine besondere Herausforderung für Familienunternehmen entsteht dann, wenn es darum geht, das Unternehmen an die nächste Generation weiterzugeben und die Übergabe vorzubereiten und umzusetzen.

Diplom-Betriebswirt Wolter Classen berät Unternehmens-eigentümer/innen und ihre potenziellen Nachfolger bei der Gestaltung dieses Übergangs. Er informiert uns zu Beginn des Abends über die Spezifika von Familienunternehmen und berichtet aus seiner Tagesarbeit.

Im anschließenden Gespräch loten wir das Thema gemeinsam tiefer aus.

Familienunternehmen – Rückgrat der deutschen Wirtschaft

„Mehr als 90% der deutschen Unternehmen sind in Familienbesitz. Sie erwirtschaften mehr als 40% der Umsätze, entwickeln fast drei Viertel der Patente, bieten mehr als 60% aller Arbeitsplätze und 80% der Ausbildungsplätze“

Florian Langenscheidt, Peter May (Hg.): Lexikon der deutschen Familienunternehmen, S. 8

19:30 – 21:30 Uhr (Einlass von 19:00 – 19:30 Uhr)

Persönliche Anmeldung erforderlich

Die Teilnahme ist kostenlos.

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2. Dez. 10: „Kunst = Kapital“ (Joseph Beuys)

Gespräch mit Dr. Doris Krystof, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

ausgebucht

Joseph Beuys (1921-1986) setzte sich in seinem künstlerischen Schaffen mit der Frage auseinander, wie Kunst Gesellschaft und Politik mitgestaltet, und forderte diese Mitwirkung immer wieder offensiv ein. Er entwickelte aus dieser Haltung auch ein ökonomisches Modell. Darin vertrat er die Meinung, dass die Kreativität jedes Menschen das Kapital und damit auch das Potenzial einer Gesellschaft darstellt.

Im Kölner Salon wollen wir uns mit Joseph Beuys und seinem Blick auf Kunst, Gesellschaft und Wirtschaft befassen.

Die Kunsthistorikerin Doris Krystof gibt uns einen fokussierten Einblick in eine hoch komplexe Künstlerpersönlichkeit, die die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt hat, und die zur Zeit in einer großen Überblicksschau in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf gewürdigt wird (11.09.2010 – 16.01.2011).

19:30 – 21:30 Uhr (Einlass von 19:00 – 19:30 Uhr)

Dieser Abend ist bereits ausgebucht. Wir freuen uns über das große Interesse!

Die Teilnahme ist kostenlos.

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4. Nov. 10: Arbeiten wie Leistungssportler

– ausgebucht –

Gespräch über Belastungsgrenzen mit Dr. Andreas Bell

Burnout oder Boreout – die einen arbeiten bis zum Umfallen, die anderen langweilen sich zu Tode. Der Beruf kann Menschen über- oder unterfordern. Beides schadet.

  • Wie finden wir das rechte Maß?
  • Wo ist die Belastungsgrenze?
  • Welche menschlichen und ökonomischen Folgen ergeben sich aus Über- und Unterforderung?

Der Biochemiker und Theologe Dr. Andreas Bell berichtet von seinen Erfahrungen in der Trainingssteuerung von Leistungssportlern. Als Begleiter einer Olympiamannschaft war es seine Aufgabe, die individuellen Belastungsgrenzen der Sportler zu ermitteln und entsprechende Trainingspläne zu entwickeln. Dr. Bell führt uns in das Thema des Abends ein.

Anschließend sprechen wir über die richtige Belastung, die Folgen von Über- und Unterforderung für Gesundheit und Wohlbefinden und Möglichkeiten der (Selbst-)Steuerung.

Heute ist Dr. Bell Referent für Katechese im Erzbistum Köln. Als Theologe forscht und lehrt er zu gesundheitlichen Fragen in der Wirtschaftsethik.

19:30 – 21:30 Uhr (Einlass von 19:00 – 19:30 Uhr)

Persönliche Anmeldung erforderlich

Es können maximal 15 Personen am Salonabend teilnehmen.
Diese Veranstaltung ist bereits ausgebucht.

Die Teilnahme ist kostenlos.

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7. Okt. 10: „Und einfach zulassen, wenn mir ein Thema begegnet!“ – Mit der Performancekünstlerin Marie-Lu Leisch

 

– ausgebucht –

Anregungen aus der künstlerischen Praxis zum Umgang mit dem, was uns bewegt.

Im Erwerbs- und Arbeitsleben bekommt man Themen und Aufgabenstellungen vorgegeben. Das erzeugt oft Druck. Das ist aber auch praktisch, denn damit ist man der Anstrengung enthoben, sich selber etwas auszudenken, mit dem man sich beschäftigen will. Das ist bei Künstler/-inne/n anders, sie spüren nach, welches Thema sie packt, was bei ihnen „dran ist“, was sie irritiert, was sie anspricht und nicht los lässt. Lustvolle, peinliche und befremdende Aspekte werden spürbar und in einem Prozess bearbeitet. Das ist oft nicht direkt in Worte zu bringen.

Die Performance-Künstlerin und Schauspielerin Marie-Lu Leisch gibt einen Einblick in ihre künstlerische Praxis.

19:30 – 21:30 Uhr (Einlass von 19:00 – 19:30 Uhr)

Persönliche Anmeldung erforderlich

Die Teilnahme ist kostenlos.

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